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Sotterhausen

Historische Postkarte - Franz Stayer, Eisleben
Historische Postkarte - Franz Stayer, Eisleben




Sotterhausen ist aus entstehungsgeschichtlicher Sicht ein Haufendorf mit der wörtlichen Bedeutung "die südlichen Häuser”. Den Namen Sotterhausen trägt der Ort seit 1525. Vorher gab es unterschiedliche Ortsbezeichnungen, so z. B. ,,Suderhusa“ (899) oder ,,Suderhusen" (1201).

Sotterhausen war eine der Gemeinden, die Karl der Große mit allen dazugehörigen Zehnten dem Kloster Hersfeld schenkte (Hersfelder Zehntregister). lm lahre 1317 gab Erzbischof Burlhard von Magdeburg das Kirchlehn Sotterhausen tauschweise an das Stift Kaltenborn. Um 1400 wird das Kirchdorf Sotterhausen erstmalig erwähnt. Die ortsansässige Kirche ist ,,St. Georg” geweiht, der ebenfalls Schutzpatron der Grafschaft Mansfeld ist.

Die Geschichte Sotterhausens ist wechselvoll und blieb natürlich auch nicht von Krieg und Naturgewalten verschont. So ließ ein Großbrand im Jahre 1597 Sotterhausen in Schutt und Asche zurück. Der 30jährige Krieg dezimierte die Bevölkerung Sotterhausens bis auf "3 Paar Volk und 2 Witwen".

Am 22. Februar 1737 wurde der spätere Feldmarschall Graf von Kalkreuth in Sotterhausen geboren. Sein Vater, Hans-Ernst von Kalkreuth, war in erster Ehe mit Sophie Elisabeth von Bülow aus Beyernaumburg und Sotterhausen verheiratet. General Kalkreuth erhielt im Jahre 1786 bei der Huldigung des Königs in Schlesien den Grafentitel. Er verstarb am 10.06.1818 und wurde in der Garnisionskirche beigesetzt.

Das Dorf und die Kirche wurden erstmals um 899 urkundlich erwähnt. Der Kirchturm stürzte mehrfach auf tragische Weise ein. Jetzt steht ein Glockenhaus neben der Kirche. Die Steine wurden zum Bau der Kirchmauer verwendet. In der Sotterhäuser Kirche befindet sich eine der wenigen Hildebrandt-Orgeln, die aber sehr reparaturbedürftig ist.

Die Linden am Anger wurden im Jahre 1861 gepflanzt, anläßlich des Tages, an dem Kaiser Wilhelm I. König von Preußen wurde. Zwischen den Linden steht das Kriegerehrenmal.

Der Gasthof ,,Zum Kronprinzen” war vor der Reformation ein Pfarrhof und wurde dann zum Freigut,1832 von der Gemeinde gekauft und als Gasthof geführt. Ein Teil vom Freigut ist heute noch erhalten.

In den letzten Jahren hat sich Sotterhausen dank dem Bügerfleiß zu einem attraktiven und wohnlichen Ort entwickelt. Wichtiger Bestandteil des Sotterhäuser Vereinslebens ist die seit 110 Jahren existierende Freiwillige Feuerwehr. Desweiteren hat sich der Burschentanz über ein Jahrhundert hin erha|ten. Sotterhausen wird durch Kleingewerbe und Landwirtschaft geprägt.

Seit 1993 gibt es in Sotterhausen eine Klinik für Suchtkranke. Mit dem Erweiterungsbau stehen hier insgesamt 87 Platze für Patienten zur Verfügung.


Autor: © Manfred Becker, Fotos: © Landkreis Mansfeld Südharz/H. Noack
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